Back to the roots: „Zuckerfrei“ oder der bewusste Konsum von Zucker

Zurzeit beschäftige ich mich intensiv mit der sogenannten „zuckerfreien“ Ernährung, da mich das Thema Ernährung grundsätzlich seit einigen Jahren (genau genommen seit 2010, als ich langsam aber sicher Vegetarierin wurde) ständig begleitet. Wenn man vegetarisch lebt, wird man nämlich immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob es nicht ungesund sei, Fleisch wegzulassen. Aber im Prinzip ist vegetarische Ernährung mehr als nur das Vermeiden von Fleisch. Im Normalfall beschäftigt man sich als Vegetarier sehr wohl damit, was man stattdessen essen kann, um den eigenen Bedarf an Eiweiß, Eisen und Omega-3-Fettsäuren zu decken und da gibt es so viel mehr als Tofuwurst und Seitanschnitzel.

Um jetzt nicht zu weit auszuholen: Jedenfalls bin ich in den letzten Wochen auf die sogenannte zuckerfreie Ernährung gestoßen, die nicht unbedingt damit zu tun hat, dass man Zucker verteufelt, sondern eher damit, dass man ihn einfach sehr bewusst konsumiert. Also ist „zuckerfrei“ eigentlich das falsche Wort.

Was soll denn überhaupt „schlecht“ sein am Zucker? Naja, leider hat übermäßiger Zuckerkonsum tatsächlich viele negative Auswirkungen auf den Körper. Erstens „gewöhnt“ sich der Körper rasch an einen hohen Zuckerspiegel, wodurch er mehr und mehr „braucht“, zweitens ist zu viel Zucker Auslöser für viele Krankheiten (Übergewicht und daraus resultierend Diabetes Mellitus, Krebs, …) und drittens sind wir Menschen evolutionsbedingt nicht auf so viel Zucker eingestellt, wie wir momentan meist zu uns nehmen.

Die gute Nachricht ist aber: Wenn man wohl überlegt den Zucker in der eigenen Ernährung reduziert und sich Alternativen sucht, wird man rasch fündig. Back to the roots! Obst ist beispielsweise oft auch schon süß genug, wenn man Heißhunger auf Süßes hat.

Aber fangen wir mal von vorne an: Bewusster Konsum von Zucker beginnt damit, dass man sich damit auseinandersetzt, was man alles an zuckerhaltigen Produkten zuhause hat. Und das ist meist viel mehr, als man glaubt. Ich achte zur Zeit ganz bewusst darauf, was die Sachen, die ich (normalerweise) kaufe bzw. gekauft habe, an Inhaltsstoffen aufweisen. Teilweise war ich schockiert. Warum muss eine italienische Würzmischung Zucker enthalten? Weshalb kommen in Öl eingelegte getrocknete Tomaten nicht ohne Zuckerzusatz aus? Bei manchen Produkten kann man wirklich nur den Kopf schütteln…

Der nächste Schritt ist dann, beim Kochen und Backen den Zusatz von Zucker ganz bewusst zu umgehen. Wie das funktioniert? Es gibt da im Internet ganz tolle Rezepte, auch für Kuchen, Brownies, Kekse, … Mein erster Versuch, Süßes ohne Haushaltszucker zu backen, waren Süßkartoffel-Brownies. Ich habe mich dabei für dieses Rezept entschieden. Die Brownies sind wirklich köstlich geworden – sehr schokoladig.

Gerade bei solchen süßen Leckereien bedeutet zuckerfrei nicht, dass man ohne süßende Zusätze auskommt. Im Falle der Brownies werden z.B. ein paar Datteln zum Süßen verwendet. Oft werden zuckerfreie Rezepte auch mit Ahornsirup oder Honig ergänzt – auch hier ist natürlich darauf zu achten, dass man nicht dieselben Mengen verwendet wie beim Haushaltszucker. Weniger ist auch hier natürlich mehr!

Falls jemand von euch probieren möchte, den eigenen Zuckerkonsum etwas zu reduzieren, kann ich nur sagen: Der Gaumen gewöhnt sich sehr schnell an „weniger süß“. Und der Körper dankt es uns rasch – meine Heißhungerattacken reduzieren sich gerade auf nahe Null! 🙂

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